Figuren des Tragischen

Freitag & Samstag, 17. & 18. Februar 2017
öffentliches Kolloquium
Figuren des Tragischen.
Das Kolloquium beschäftigt sich mit Konstruktionen und Reflexionen eines der wichtigsten Begriffe der abendländischen Tradition, von der antiken Tragödie bis zum Gegenwartsroman.

Freitag, 17. Februar

13:00 Uhr
Rita Bischof (freie Schriftstellerin, Berlin)
Georges Batailles tragischer ­Mythos von Acéphale in ­seinen moralischen und ­politischen Implikationen

14:00 Uhr
Alexander Knopf (Dr. d. Literaturwissenschaft, Frankfurt)
Die Schaubühne als Irrenanstalt. Zum Verhältnis von Wahn und Sinn bei Peter Weiss und Frank Witzel

16:30 Uhr
Sophia Egger (Stud., Heidelberg) und Leonard Keidel (Publizist, Heidelberg)
Umständliche Artikulation ­eines Interesses am Tragi­schen – Dostojewskis Idiot

18:00 Uhr
Rainer René Mueller (freier Schriftsteller, Heidelberg)
Erinnerte Tragik. Invers : icon und Maske. Einige Bemerkungen zu Picassos Guernica Skizzen
plakat_picassoBegleitend zum Programm zeigen wir in den Räumen der »universitas« als Leihgabe der »Collection Rosa Eliescher«, Institut d´Études Intercontemporaines. Rainer René Mueller. Harbouey /F., Picassos 42 Skizzen auf Papier zu Guernica (Facs.).

Samstag, 18. Februar

11:00 Uhr
Glenn Patten (Dr. d. Klassischen ­Philologie, Tübingen)
Unausweichliche Lektüren. Antigone zwischen Hegel und Derrida

12:00 Uhr
Gerhard Poppenberg (Prof. d. Romanistik, Heidelberg) und Peter König (Prof. d. ­Philosophie, Heidelberg)
Antike Tragik und moderne Trauer – Walter Benjamin über Trauerspiel und Tragödie

14:30 Uhr
Asmus Trautsch (Dr. d. Philosophie, Berlin)
Der Umschlag von allem in nichts. Über tragische ­Erfahrung

15:30 Uhr
Florian Arnold (Dr. d. Philosophie, Heidelberg)
Über Überglück – Tragikomisches

gefördert von City-of-Literature-HD_Signet_RGB

———————————————————–

Den Figuren des Tragischen ging eine Vortragsreihe im Frühjahr 2016 voran:
Figuren des Endes
Eine Reihe zu literarischen Annäherungen an das Undenkbare

öffentliche Vorträge:

demnächst:

Donnerstag 7. Juli 2016 19:30
Daniele Dell’Agli (Schriftsteller, Übersetzer. Berlin): Musik des Endes. Drifting Away. Zur Nirwanologie der Ambient Music. Gespräch mit Gerhard Poppenberg (Romanisches Seminar, Uni Heidelberg)

bisher:

Donnerstag 14. April 2016 19:30 Uhr
Nataniel Christgau: Roberto Bolanos »2666« – Ciudad Juárez, der Text und der Tod.
Wenn das Ende naht, sind die Dichter nicht weit. Auch Roberto Bolaño hat mit seiner Literatur das Ende reflektiert und ihm Gestalt zu geben versucht. Die Frauenmorde von Santa Teresa, seiner literarischen Interpretation von Ciudad Juárez bilden das Sujet der Endzeit und das Zentrum seines Romans »2666«. Die spanischen Texte liest Guillermo Millán.

Montag 25. April 2016 19:30 Uhr
Gerhard Poppenberg: Grainvilles epischer Gesang auf das Ende der Welt: Der letzte Mensch
Grainvilles »Der letzte Mensch« ist ein epischer Gesang auf das Ende der Welt. Die Menschen sind unfruchtbar, die Erde ist alt geworden. Dieser literarische Text verhandelt die Apokalypse in der Moderne. Grainville hat damit ein Werk geschaffen, dessen Thematik beispielhaft geworden ist.

Freitag 29. April 2016 19:30 Uhr
Günther Dissertori (Professor für Physik an der ETH Zürich): »Physikalische Figuren des Endes« – über die methodischen Grundlagen der Physik und über die Distanz der neuen Physik zu Seinsaussagen

Donnerstag 5. Mai 2016 19:30 Uhr
Alexander Knopf & Leonard Keidel: Gesang oder Schweigen der Sirenen Kafkas Parabel und d’Arrigos Epos »Horcynus Orca«
Der Gesang der Sirenen war dem Menschen immer auch Sterbelied – bis er gelernt hat, ihm zu widerstehen. Seitdem ist das Ende, dank List oder Einfalt, ein Randphänomen, ein permanentes. Mit Kafka und d’Arrigo werden zwei sehr unterschiedliche Reflexionen des Mythos vorgestellt. Die italienischen Texte liest Chiara Caradonna.

Donnerstag 12. Mai 19:30 Uhr
Jost Eickmeyer: Letzte Menschen. Utopische Imagina­tionen der Vereinsamung in der neueren Literatur
Letzte Menschen gibt es einige in der Literatur, und der Status als „letzter“ kann mal als andauernde Befreiung von menschlicher Sozialität, mal als Zustand vollkommener Anarchie und Inhumanität aufgefasst werden. Der letzte Mensch ist vielleicht schon keiner mehr. Doch wer oder was rückt an seine Stelle? Ein Kurs durch utopische bzw. dystopische Prosa von Arno Schmidt, Herbert Rosendorfer, Richard Matheson, Reinhard Jirgl.